Behandlung und Beratung Erwachsener
Stottern kann sich in Wiederholungen oder Dehnungen von Lauten, Silben oder Wörtern
oder in der Blockierung des Redeflusses äußern. Teilweise treten auch sprechbegleitende
Mitbewegungen an Augen, Armen, Beinen oder anderen Körperteilen auf. Auch Erröten, Herzklopfen,
vermehrtes Schwitzen sowie psychische Probleme in Form von Sprechscheu, Erwartungsängsten,
Einzelgängertum, Versagensängsten oder Depressionen können Begleiterscheinungen bzw. Folgeerscheinungen des Stotterns sein.
Verschiedene Bereiche wie das Sprechen, das Lesen, das Schreiben, die Wortfindung,
der Satzbau und/oder das Sprachverständnis können beeinträchtigt sein.
Die Sprache klingt verwaschen. Die Steuerung und Ausführung von Sprechbewegungen ist
gestört. Häufig ist auch die Stimmgebung zusätzlich beeinträchtigt (Dysarthrophonie).
Verschiedene Ursachen können den Klang der Stimme beeinflussen. Stimmbandlähmungen treten
häufig nach operativen Eingriffen auf. Auch eine falsche Beanspruchung und/der ein übermäßiger
Stimmgebrauch können zu Stimmstörungen führen. Das häufigste Symptom ist die Heiserkeit.
Die Nahrung kann nicht richtig geschluckt werden. Hierfür können verschiedene nicht
richtig arbeitende Funktionen ursächlich sein. Es besteht die Gefahr, dass Nahrung
in die Luftröhre und somit in die Lunge gelangt (Aspirationsgefahr!). Spezielle
Therapieverfahren verbessern die Funktionen der beschädigten Bereiche. Ist eine
Magensonde vorhanden, wird die Kost begleitend wieder aufgebaut.
Häufig ist nach einem Schlaganfall eine Körperseite und somit auch eine Gesichtshälfte gelähmt.
Die Planung und Programmierung von Sprechbewegungen ist gestört. Das Sprechen ist dadurch
sehr erschwert. Der Patient sucht oft nach der richtigen Artikulationsbewegung. Eine
Sprechapraxie tritt häufig zusammen mit der Aphasie auf.
Zum Beispiel nach einer Mundbodenteilresektion können Schwierigkeiten beim Sprechen und/oder Schlucken auftreten.
Hierunter fallen Krankheiten wie z. B. Amyotrophe Lateralsklerose (ALS), Morbus Parkinson,
Multiple Sklerose (MS). Verschiedene Funktionen wie das Sprechen und/oder das Schlucken
können Probleme bereiten. Hier kann auch der Einsatz von computerunterstützter Kommunikation
oder das Erstellen eines Kommunikationsbuches hilfreich sein.
Hierbei handelt es sich um eine Bewusstheitsstörung nach schwerer Schädel-Hirn-Verletzung
z. B. Schädelhirntraumata mit aufgehobener Wahrnehmungsfähigkeit, aber erhaltenem Schlaf-Wachzyklus.
In der Therapie wird vor allem mit basalen Stimulationstechniken gearbeitet.
Die Laryngektomie entspricht der teilweisen oder totalen operativen Entfernung (Resektion)
des Kehlkopfes. In der Therapie unterstützt die Therapeutin beim Erlernen neuer Techniken
zur Stimmerzeugung oder hilft beim Erlernen des Einsetzens einer elektronischen Sprechhilfe
und übernimmt die damit verbundene Beratung der Angehörigen und/oder des Pflegepersonals.